Anleitung erwünscht! Schnittkurse Streuobst 2024

Theorie

Am Samstagvormittag 13.01.2024  9.30 bis 11 Uhr war ein Vortrag von Werner Maier angesagt.
Thema: "Strategien zum Streuobstschnitt nach der Oeschberg Palmer Methode"
Den über 60 Interessierten vermittelte der Referent eine begründete Anleitung für den Streuobstschnitt.
Mit anschaulichen Bildern belegt, erklärte er zuerst die vielen Nachteile der mehrstöckigen Kronen, wie sie noch häufig in unseren Streuobstbeständen zu sehen sind.


Anschließend verdeutlichte er Aufbau und Vorteile einer Oeschberg-Palmer-Krone, bei der vier steile Leitäste mit der Stammverlängerung fünf stabile Träger für gut belichtete Seiten- und Fruchtäste bilden (Fünfachser).
Der nächste Schwerpunkt war die Pflege und Erziehung von Jungbäumen.
Eine Baumscheibe mit aktiviertem Bodenleben bringt eine erstaunliche Wachstumssteigerung, die den Kronenaufbau mit einem jährlichen Erziehungsschnitt beschleunigt.
Danach wurde eine Dokumentation der Umstellung eines vitalen Baumes auf eine Oeschbergkrone erläutert.
Zum Schluss gab es Tipps für die Behandlung älterer, überbauter Kronen, um deren Erhalt und Erneuerung zu sichern.

Praxis

Etwa 60 Teilnehmer versammelten sich am Samstagnachmittag um 13 Uhr am Lehrgarten zu den drei praktischen Schnittkursen.

Eine Gruppe wurde von Ulrike Klinkmüller in die Schnittregeln bei Beerensträuchern eingeführt. Hier gilt es überalterte Triebe zu entfernen und bei den jungen Trieben auszulichten.

Für die Streuobstkursler zeigte Werner Maier zuerst den Aufbau einer Oeschbergkrone an einem Musterbaum und klärte die Begriffe Stammverlängerung, Leitast, Seitenast und Fruchtast.

Danach zog eine große Gruppe mit Joachim Reutter zu einem über viele Jahre ungepflegten Streuobstbaum. Joachim sorgte durch Entfernung bzw. Einkürzung einiger Äste aus dem Überbau wieder für bessere Belichtung der unteren Astpartien. Einige Quertreiber und fast abgestorbene Äste ganz unten wurden beseitigt, um den Zugang in den Baum zu erleichtern.

Die zweite Gruppe versammelte sich mit Albert Föll um einen vitalen Brettacherapfelbaum, bei dem in den Vorjahren neue Leitastverlängerungen herangezogen wurden.
Albert sorgte durch das Anschneiden bzw. Einkürzen der Leitäste für ausreichende Stabilität und sinnvolle Höhenbegrenzung.
Mit der Auslichtung zu dicht stehender Fruchtäste verbesserte er die Belichtung und reduzierte die Belastung.

Hans Streib gab an unserer Schutzhütte wertvolle Tipps zur Werkzeugpflege.

Zurück an der Schutzhütte sorgte Joachim Reutter mit Destillaten aus Streuobstprodukten für ein angenehmes Wärmegefühl. Unserem bisherigen Wohltäter Hans Klett wünschen wir an dieser Stelle gute Besserung.