Volles Haus beim 20. Mössinger Mostseminar

Am 11. April 2025 war es wieder soweit, die 20. Runde des Mössinger Mostseminars, organisiert von den Mössinger Vereinen Kultur-Café Chamäleon, Netzwerk Streuobst und Obst-und Gartenbauverein, schickte 21 eingereichte Moste zur sensorischen Bewertung ins Rennen. Mit steigender Mostqualität kommen strengere Bewertungskriterien zur Anwendung und damit auch die Anforderungen an die 65 Verkoster.
Sensorik war gefragt, Hans Wener führte in die Thematik ein und stellte den von den Kreis-Mostjuroren entwickelten neuen Bewertungsbogen vor, der in Mössingen erstmals zur Anwendung kam und zukünftig im gesamten Landkreis zur Mostbewertung Verwendung findet. Die eingereichten Moste kamen aus dem ganzen Landkreis Tübingen – Most ist „In“ und das Mössinger Mostseminar sowieso. Zu Bewerten gab es eine schöne Vielfalt an Mosten, von feinherb, naturtrüb über sortenrein bis trocken prickelnd, gute Moste müssen den Vergleich mit hochwertigen Weißweinen nicht mehr scheuen.

Dass die Mössinger ihr Mosthandwerk verstehen zeigte die Siegerliste. Den ersten Platz mit deutlichem Abstand zum Verfolgerfeld machte Günther Krauter mit einem zupackend rassigen Apfelmost mit kleinem Birnenanteil, der durch seine schöne Struktur, die feine Frucht in der Nase und einer ausgewogenen Aromatik am Gaumen überzeugte. Erwähnenswert – der Siegermost wurde im Herbst 2024 im OGV Garten im Rahmen der Kleimosterei Aktion gekeltert. Auf den Folgeplätzen 2 bis 5 kamen die Verfolger dichtegedrängt mit nur 3 Punkten Unterschied und zeigten ebenfalls beste Qualitäten unterschiedlichster Art. Platz zwei machte Bernhard Schaal aus Öschingen, Platz drei ging an Willi Schmalz. Die drei Siegermoste treten nun bei der Kreismeisterschaft Tübingen gegen die Konkurrenz aus anderen kreisweiten Mostverkostungen an, es bleibt also spannend.Die Verkostung selbst begleitete Christoph Hermann mit dem Akkordeon, jede Runde mit einem anderen Musikstück.

 
Ebenso stand Weiterbildung auf dem Programm, Michael Niethammer führte die Teilnehmer durch die Welt des Schwefels und seiner Bedeutung für den Most und Wein. Ein Augenöffner für viele Anwesenden,  wie immer verständlich und humorvoll vorgetragen.

Für die Verköstigung sorgte das Kultur-Café mit klassischem Zwiebelkuchen und Schmalzbrot vor und nach der Bewertung für die richtige Grundlage, beides passte hervorragend zu den Mosten. Alles in allem – ein interessanter und rundum gelungener Abend dank eines tollen Jurorenpublikums und der perfekten Organisation durch die drei ausführenden Vereine.