Praxis Veredelung 2022

Über 20 Interessierte ließen sich am Samstag 23. April 2022 trotz kühler Witterung nicht von ihrem Vorhaben abbringen, das Veredeln von Obstbäumen zu lernen.
Viele Übungsreiser für Schnittübungen lagen bereit.

An Holzböcken waren Aststücke für die Herstellung von Pfropfköpfen festgespannt. Scharfe Veredelungsmesser des OGV konnten benutzt werden.

Der Kursleiter Werner Maier demonstrierte und erläuterte die wesentlichen Arbeitsschritte beim Pfropfen hinter die Rinde.

Danach wurden die Kursteilnehmer in Gruppen aktiv. Angeleitet von Albert Föll und Walter Tammert übten sie Schrägschnitte an den Edelreisern.

Hans Streib sorgte für optimale Schärfe ihrer Veredelungsmesser.

Das Einschneiden am Pfropfkopf und das Abheben des Rindenflügels war kein Problem, da sich die Rinde bei den Jakob-Fischer-Aststücken bereits gut ablöste.
Etwas Geschicklichkeit erforderte das feste Einbinden mit Bast. Übung macht den Meister.
Wegen der Kälte wurde das abschließende Versiegeln mit vorgewärmtem Wachs lediglich demonstriert.

Mit dem Geißfußpfropfen können dünne Zweige ohne das Ablösen von Rinde veredelt werden.
Hier beobachten die Kursteilnehmer die Demonstration dieser Methode.

Abschließend bewegte sich der Kurs zu zwei Apfelbäumen,

die vor zwei  bzw. vor sechs Jahren veredelt wurden. Hier konnte das Vorgehen am Baum und die Weiterbehandlung geklärt und gezeigt werden.

Etliche Teilnehmer versorgten sich mit Edelreisern, um in den kommenden warmen Tagen selbst zu veredeln. Dank an Joachim Funk, der die Bilder lieferte.

Walnüsse teilweise Opfer des Frostes

Der Nachtfrost Anfang April von -8°C hat bei frühen Walnüssen häufig schwere Schäden verursacht.

Das Bild unten zeigt: Die männlichen Blütenanlagen und die endständigen Knospen mit den weiblichen Blütenanlagen sind bei diesem Walnussbaum nahezu vollständig erfroren das bedeutet einen totalen Ernteausfall.

Bei ganz wenigen Knospen dieses Baumes haben die Anlagen überlebt und die Blätter der Endknospe entfalten sich.

 

Wunderschöne Blütenpracht der Streuobstbäume

In dieser Karwoche haben sich z. B. hier in Mössingen die Blüten von Zwetschgen, Birnen und Kirschen geöffnet.

Der Höhepunkt der Blütenpracht dürfte über Ostern sein.

Die Apfelbäume folgen etwas später.

Wer dies Erleben möchte sollte jetzt im Streuobstgebiet wandern.

Wertvoller Regen und Wintereinbruch

Endlich wieder Regen. Bei uns ca. 40 l pro qm und jetzt Schnee und Kälte.
P.S.: Inzwischen sind am 7. und 8. April noch 20 l pro qm dazugekommen.

Steinobst und Birnen sind teilweise schon in einer empfindlichen Blühphase.

Hoffen wir, dass der nächtliche Frost, es waren bei uns -7°C keine großen Schäden anrichtet.

Im Bild unten ist die aufgeschnittene Birnenblüte erfroren. Griffel und Fruchtknoten sind schwarz.

Erste Obstblüte bei katastrophaler Trockenheit

Bereits am 25. März 2022 zeigt sich dieser Steinobstbaum in prachtvoller Blüte.

Unzählige Honigbienen sind fleißig beim Sammeln des Nektars und bestäuben die Blüten.

Aktuelle Beobachtungen zum Obstbaumschnitt

Leider wird der von uns seit über 20 Jahren favorisierte Oeschberg-Palmer-Schnitt nur selten angewandt.
Am häufigsten sieht man immer noch die Erziehung von Streuobstkronen zu Mehrstöckern, siehe Bild unten.

Folge dieser Strategie: Die unteren Stockwerke verkahlen.
Auf den flachen Ästen bilden sich jedes Jahr viele Ständertriebe.
Diese Art des Schnittes ist also eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, die man sich klugerweise abgewöhnen sollte..

Ein "Studium"unserer Schnittanweisungen vor dem nächsten Streuobstschnitt dürfte sich lohnen.

Die Bilder unten zeigen Kronen von 6 jüngeren Apfelbäumen, die wir auf der vormaligen Deponie unter widrigen Bodenverhältnissen nach der Oeschberg-Palmer-Methode erziehen.
Wichtig: Die schlanke Mitte und 4 steile Leitäste mit passenden Fruchtästen bilden 5 dominante Achsen. Zwischen den Leitästen halten wir bequeme Leitergassen frei.

Um die Bildung von Fruchtästen aus Außenknospen zu sichern, werden konkurrierende innere und seitliche Knospen entfernt!

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